Fünf goldene Regeln für barrierefreies Recruiting
15. März 2017
Der Schwerpunkt des ersten diesjährigen Round Tables war "Recruiting und Leadership". Auf Basis der Inputs internationaler ExpertInnen und Beiträgen der Mitglieder des DisAbility Wirtschaftsforums wurden von uns "Fünf goldene Regeln für barrierefreies Recruiting" abgeleitet.
Der Veranstaltungssaal des UN Conference Centers war gut gefüllt: 30 TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Branchen tauschten sich über ihre Praxiserfahrungen, Leadership und Recruiting Strategien aus. Die Inputs der nationalen und internationalen ExpertInnen - Pat Romzek (Vice President of Worldwide Sales Cloud Strategy and Operations, Cisco USA), Julian Hadschieff (Vorstandsvorsitzender PremiQaMed), Lydia Hess (Recruitment Professional, IBM Österreich) und Michael Weber (myAbility Talent) - boten die Basis zur Erstellung von fünf goldenen Regeln für einen barrierefreien Auswahl-Prozess.
Fünf goldene Regeln für barrierefreies Recruiting
Die Regeln dienen als Anregung und können bei jedem Recruiting-Verfahren angewandt werden, ganz unabhängig davon, ob eine Behinderung eines Bewerbers bekannt ist oder nicht. Denn: In den allermeisten Fällen ist eine Behinderung nicht sichtbar. Daher können Sie oft gar nicht wissen, ob ein Bewerber eine Behinderung hat, wenn diese nicht kommuniziert wird.
1.) Legen Sie den Fokus auf den Menschen und nicht auf die Behinderung!
Unter Menschen mit Behinderung gibt es dieselbe Bandbreite an hervorragend geeigneten bis gar nicht geeigneten KandidatInnen für eine bestimmte Position – genauso wie unter Menschen ohne Behinderung auch. Schauen Sie daher auf die Fähigkeiten und Potenziale des Bewerbers, nicht auf seine Behinderung!
2.) Lassen Sie die Stärken des Bewerbers zum Einsatz kommen!
Eine Behinderung bedeutet nicht, dass deshalb die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Sie kann aber bedeuten, dass ein Arbeitsplatz oder Arbeitsbedingungen individuell angepasst werden müssen, um optimales Arbeiten zu ermöglichen. Dies wird finanziell gefördert und kommt allen zugute.
3.) Bleiben Sie dran – Behinderung wird zur Selbstverständlichkeit!
Der selbstverständliche Umgang mit dem Thema Behinderung (DisAbility Confidence) entsteht nicht auf Knopfdruck. Möglicherweise bewerben sich vorerst nur wenige Menschen, die ihre Behinderung auch offen deklarieren. Unter Umständen fühlen Sie sich in manchen Situationen unsicher. Gehen Sie offen und unbefangen auf das Thema zu und bleiben Sie dran – so entwickeln Sie immer mehr DisAbility Confidence!
4.) Feedback und Absagen auf Bewerbungen
Der Bewerber ist nicht qualifiziert? Sie sind nicht überzeugt? Das ist ok! Achten Sie darauf, dass der Grund für eine Absage nicht in der Behinderung liegt!
5.) Kommunikation im Team
Überlassen Sie Ihrer neuen Mitarbeiterin die Entscheidung, ob und wie diese ihre Behinderung im Team kommunizieren möchte. Bieten Sie Ihre Unterstützung an, drängen Sie aber nicht dazu – Behinderung ist höchstpersönlich!