myAbility Lounge mit Matthias Strolz
14. März 2019
Am 14.03.2019 fand im Rahmen des DisAbility Wirtschaftsforums eine erneute Ausgabe der myAbility Lounge statt. Diesmal begrüßte Gregor Demblin den erfolgreichen Unternehmer und ehemaligen Spitzenpolitiker Matthias Strolz zum Gespräch über Gott und die barrierefreie Welt.
Die Frage, was wohl aus der ehemaligen Spitze des „Pinken Dornes“ nach seinem Politikausstieg geworden ist, brachte zahlreiche hochkarätige Gäste in den zwanzigsten Stock des UNIQA Towers. Matthias Strolz erzählte auf eine humorvolle Weise von seinem neuen Leben abseits der österreichischen Politiklandschaft. Er genieße seine neuen Aufgaben vor allem in seiner Familie, räumte aber auch ein, dass ihm die Lebendigkeit der Politik etwas fehle.
Als Spitzenpolitiker hast du einen knallvollen Terminplan, aber das Einzige was du zu Beginn des Tages weißt, ist, dass er nicht so stattfinden wird wie geplant.
Als „Adrenalinjunkie“ sei man daher gut in der Politik aufgehoben. Die zahlreichen Gäste durften einer offenen Diskussion über die aktuelle politische Lage im Inland und Ausland folgen und erhielten zahlreiche Einblicke in das Leben eines Oppositionspolitikers. Matthias Strolz sprach offen darüber, wie er mit dem Druck, der auf ihm lastete, umging und wo er seinen inneren Ausgleich findet.

Im Gespräch über Stereotype zog Gregor Demblin Parallelen zwischen den Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung und dem Stempel, den Personen der politischen Öffentlichkeit aufgedrückt bekämen. Humorvoll räumte Matthias Strolz ein, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass er wie früher als Politikberater engagiert werden würde. Mit diesem Branding müsse er leben, aber wichtig sei dieser Herausforderung positiv zu begegnen.
Wo immer wir an die Grenzen unseres eigenen Selbst stoßen, sei es körperlich oder mental, stehen wir vor derselben Herausforderung: Wie integrieren wir es positiv?
Der selbstbewusste Umgang mit einer Behinderung sei ein inspirierendes Beispiel dafür, wie man sich positiv auf seine Stärken konzentrieren könne. Für Matthias Strolz verdeutliche Gregor Demblin eindrucksvoll, dass Menschen mit Behinderung nachweislich mehr Durchsetzungsvermögen mit sich bringen.
Durchsetzungsvermögen ist eine maßgebliche Qualifikation, die Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt mitbringen.
Auf die Frage, warum man so wenige PolitikerInnen mit Behinderung im Parlament finde, entgegnete Matthias Strolz, dass es wesentlich mehr sind, als man meine. Viele Behinderungen sind unsichtbar und es gebe Menschen, die offener oder weniger offen damit umgehen. Das sei jedem selbst überlassen, denn jeder sei der beste Experte seines eigenen Selbst.
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