Was ist ESG und wie fördert es DEI?
Im heutigen Wirtschaftsumfeld gewinnt ESG (Environment, Social, Governance) zunehmend an Bedeutung. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem neben finanziellen auch nicht-finanzielle Faktoren in den Vordergrund rücken, um die Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zu bewerten.
ESG steht für drei zentrale Aspekte der Unternehmensverantwortung:
Umwelt (Environment): Umgang mit Ressourcen, Energieeffizienz und Umweltschutz.
Soziales (Social): Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden und der Gesellschaft, mit einem besonderen Fokus auf DEI (Diversity, Equity, and Inclusion).
Unternehmensführung (Governance): Transparenz und ethische Unternehmensführung.
DEI und ESG Reporting: Eine Chance für nachhaltige Veränderungen
Im DACH-Raum rückt die soziale Ebene zunehmend in den Fokus, da sie nicht nur von Regulierungen wie der EU-CSRD gefordert, sondern auch von Mitarbeitenden und Investor:innen genau beobachtet wird. Sie umfasst Aspekte die Unternehmen dabei unterstützen fair und verantwortungsbewusst zu handeln.
Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) sind zentrale Aspekte sozialer Nachhaltigkeit, die für Unternehmen immer wichtiger werden. Inklusion bietet die Chance, positive Veränderungen zu bewirken, wie 65 % der Teilnehmenden in unserer Webinar-Umfrage (2024) bestätigten. Sie sahen ESG- und Disability Reporting als Schlüssel zur Förderung von DEI. Inklusions-KPIs sind dabei nicht nur hilfreich für die Erfüllung von Compliance-Anforderungen, sondern auch ein kraftvoller Hebel für nachhaltigen Fortschritt.
Vorteile der Inklusions-Messung
Sichtbarkeit für DEI: DEI wird oft übersehen. Durch die Messung und interne Kommunikation der Ergebnisse wird das Thema sichtbarer im Unternehmen. Konkrete KPIs sprechen die „Sprache des Managements“ – sie machen DEI und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu einem festen Bestandteil der Diskussion auf Vorstandsebene.
Vergleichbarkeit und Fortschrittsmessung: Die Erhebung von Inklusionskennzahlen, wie dem Inclusion Score des myAbility Kompass, ermöglicht den Vergleich mit anderen Unternehmen. Ein Benchmark schafft Orientierung und zeigt, wie erfolgreich einzelne DEI-Maßnahmen im Zeitverlauf sind.
Transparenz und Glaubwürdigkeit: Die externe Kommunikation im Rahmen der Berichterstattung bringt Transparenz und stärkt die Glaubwürdigkeit. Das wirkt sich positiv auf das Employer Branding aus und positioniert die Marke authentisch in der Zielgruppe von Menschen mit Behinderungen als Kund:innen.
Planbarkeit und zielgerichtete Steuerung: Die kontinuierliche Evaluierung von DEI-KPIs schafft Planbarkeit und unterstützt eine wirkungsorientierte Ressourcenzuweisung. Das Diversity Management kann so Maßnahmen gezielt steuern und weiterentwickeln.
DEI und ESG Reporting: Aktuelle Regulatorien im DACH-Markt
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt, wobei Inklusions-Kennzahlen bisher oft nur freiwillig im CSR- und Diversitätsmanagement offengelegt wurden. Mit den neuen regulatorischen Vorgaben ändert sich dies nun grundlegend.
Mit der neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU wird das Reporting von DEI-Kennzahlen verpflichtend. Die CSRD verlangt von großen Unternehmen, sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Kennzahlen, wie z.B. DEI-KPIs, systematisch zu erheben und offenzulegen. Dies schafft Transparenz, Vergleichbarkeit und macht die Fortschritte in der DEI sichtbar. Die CSRD, zusammen mit den European Sustainability Reporting Standards (ESRS), bildet einen zentralen Rahmen für eine inklusivere Unternehmenspraxis in Europa.
Der European Accessibility Act (EAA) stellt Anforderungen an die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen. In Österreich wird diese Richtlinie durch das Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) und in Deutschland durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ab Sommer 2025 umgesetzt.