Bei myAbility setzen wir uns für Vielfalt und Barrierefreiheit in der Kommunikation ein. Unser Ziel ist es, eine Sprache zu verwenden, die sowohl Geschlechtervielfalt abbildet als auch für Menschen mit und ohne Behinderungen zugänglich und verständlich ist.

Binäres vs. Nonbinäres Gendern

Eine einheitliche Form des Genderns hat sich bisher nicht durchgesetzt. Es gibt zwei Hauptkategorien: binäres und nonbinäres Gendern.

Binäre Genderformen

Binäre Formen wie Binnen-I („MitarbeiterInnen“) oder Paarform („Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“) beschreiben das traditionelle Geschlechterpaar „Mann-Frau“ und sind daher nicht geschlechterinklusiv. Denn Identitäten von intergeschlechtlichen und transgeschlechtlichen Personen, die unabhängig von medizinischen oder sozialen Kategorisierungen existieren, werden nicht berücksichtigt. Binäre Formen werden jedoch häufig als leichter verständlich empfunden, insbesondere für Menschen mit Seheinschränkungen, Lernschwierigkeiten oder nicht-deutscher Erstsprache.

Nonbinäre Genderformen

Nonbinäre Formen wie Genderstern („Mitarbeiter*innen“), Gendergap („Mitarbeiter_innen“) oder Genderdoppelpunkt („Mitarbeiter:innen“) sind geschlechterinklusiv, da sie die Vielfalt an Geschlechteridentitäten zum Ausdruck bringen. Geschlechterneutrale Formulierungen („die Mitarbeitenden“) schließen ebenfalls alle Geschlechteridentitäten ein.

Herausforderungen der Barrierefreiheit

Aus Sicht der Barrierefreiheit sind binäre Genderformen zugänglicher und verständlicher. Nonbinäre Genderformen sind derzeit nicht völlig barrierefrei, da sie Texte für einige Zielgruppen schwer verständlich machen. Außerdem werden bestimmte Sonderzeichen bei der Sprachausgabe von assistierenden Technologien möglicherweise nicht als Pause, sondern zeichengetreu wiedergegeben werden. "Kund*innen" wird dann beispielsweise als "Kund-STERN-innen ausgegeben. Hier bietet der Genderdoppelpunkt den Vorteil, dass dieser in Sprachausgaben standardmäßig als Pause interpretiert und ausgeben wird.

Unser Ansatz für inklusive Kommunikation

Wir bevorzugen geschlechterneutrale Formulierungen wie "Mitarbeitende" oder "Teilnehmende", die alle Geschlechteridentitäten einschließen und barrierearm sind. Diese Formulierungen kommen ohne Sonderzeichen aus und bieten größtmögliche Geschlechterinklusivität bei gleichzeitig größtmöglicher Barrierefreiheit.

In Fällen, in denen geschlechterneutrale Formulierungen nicht sinnvoll sind oder wir bewusst auf Gendervielfalt hinweisen möchten, nutzen wir den Genderdoppelpunkt, z.B. "Kund:innen" oder "Entscheidungsträger:innen". Der Genderdoppelpunkt hat Vorteile wie eine Pause bei der Sprachausgabe und positive Effekte auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO), da Google bei dieser Schreibweise häufig sowohl die weibliche als auch die männliche Form interpretiert.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Barrierefreiheit einer Gendern-Methode auch von der Zielgruppe und dem Kontext abhängt. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, verschiedene Gendern-Methoden zu kombinieren oder situationsbedingt auszuwählen, um eine möglichst inklusive und barrierefreie Kommunikation zu gewährleisten.

 

Keine Variante des nonbinären Genderns mit Sonderzeichen ist 100 Prozent barrierefrei.

Die Regeln zum Gendern bei myAbility

Genderneutrale Formulierungen

Geschlechterinklusiv und weitgehend barrierefrei. Sonderzeichen entfallen. Bevorzugt zu verwenden.

  • Mitarbeitende, Studierende, Teilnehmende

Genderdoppelpunkt

Wo genderneutrale Formulierungen nicht möglich oder zu wenig aussagekräftig sind.

  • Kund:innen, Politiker:innen, Entscheidungsträger:innen
  • Der:die Arbeitgeber:in, ein:e Jobsuchende:r

Beispielsatz:

  • Arbeitgeber:innen, die auf myAbility.jobs ausschreiben, haben das Potenzial von Bewerber:innen mit Behinderungen erkannt und laden diese ausdrücklich ein, sich zu bewerben.

Wichtig: Auf die Lesbarkeit achten. Zu komplizierte Gebilde mit Doppelpunkten schaffen ebenfalls Barrieren für bestimmte Gruppen und sollten vermieden werden. In Ausnahmefällen kann auch die Paarform (z. B. Kundinnen und Kunden) verwendet werden, wenn im Rest des Textes klar wird, dass nicht nur binär gegendert wird.

 

Quellen und weiterführende Texte

Tipps & Tools

 

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